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Was ist Epilepsie?
Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, die zu unprovozierten, wiederkehrenden Anfällen führt. Ein Anfall ist ein plötzlicher Ansturm von elektrischer Aktivität im Gehirn.
Es gibt zwei Haupttypen von Anfällen. Generalisierte Anfälle betreffen das komplette Gehirn. Fokale, partielle Anfälle betreffen nur einen Teil des Gehirns.
Ein leichter Anfall kannst du schwer erkennen. Es kann einige Sekunden dauern, in denen du kein Bewusstsein hast.
Stärkere Anfälle können zu Krämpfen und unkontrollierbaren Muskelzuckungen führen und können einige Sekunden bis mehrere Minuten andauern. Während eines stärkeren Anfalls wirken einige Menschen verwirrt oder verlieren das Bewusstsein. Danach hast du vielleicht keine Erinnerung mehr daran, was passiert ist.
Es gibt mehrere Symptome, weshalb du einen Anfall erleiden könntest:
- Hohes Fieber
- Kopftrauma
- Sehr niedriger Blutzucker
- Alkoholentzug
Epilepsie ist eine recht häufige neurologische Erkrankung, bei der ca. 65 Millionen Menschen auf der ganzen Welt erkrankt sind. Allein in den USA sind etwa 3 Millionen Menschen betroffen.
Jeder kann einen Epilepsieanfall erleiden, häufiger kommen sie bei Kleinkindern und älteren Erwachsenen vor. Sie treten bei Männern etwas häufiger auf als bei Frauen.
Es gibt keine Heilung für Epilepsie, die Erkrankung kann aber mit Medikamenten und anderen Therapien behandelt werden.
Arten der Anfälle
Anfälle sind die größten Symptome der Epilepsie. Die Symptome sind von Mensch zu Mensch und je nach Art des Anfalls unterschiedlich.
Wir unterscheiden:
Fokale (partielle) Anfälle
Ein einfacher Teilanfall bedeutet nicht, das Bewusstsein zu verlieren. Zu den Symptomen gehören:
- Veränderung des Geschmacks-, Geruchs-, Seh-, Hör- oder Tastsinnes
- Schwindelgefühl
- Kribbeln und Zucken der Gliedmaßen
Komplexe partielle Anfälle beschreibt den Verlust des Bewusstseins oder des Bewusstseins. Andere Symptome sind:
- In die Leere starren
- Empfindlichkeitswahrnehmung
- Wiederkehrende Körperbewegungen
Generalisierte Anfälle
Generalisierte Anfälle betreffen das gesamte Gehirn. Es gibt insgesamt sechs Typen:
Abwesenheitsanfälle: Früher als „petit mal seizures“ bezeichnet, verursachen bei dir einen Blick ins Leere. Diese Art von Anfall kann auch zu wiederholten Bewegungen wie Lippenbeulen oder Blinzeln führen. Außerdem kommt es in der Regel zu einem temporären Bewusstseinsverlust.
Tonische Anfälle: Muskelverhärtungen
Atonische Anfälle: Du verlierst die Kontrolle über deine Muskeln. Plötzliches umfallen wäre eine Konsequenz
Klonische Anfälle: Ruckartige wiederholte Muskelbewegungen von Gesicht, Hals und Arme
Myoklonische Anfälle; Spontanes schnelles Zucken deiner Arme und Beine
Tonisch-klonische Anfälle:
In der Vergangenheit „Grand Mal Anfälle“ bezeichnet.
Symptom:
- Versteifung
- Schütteln
- Verlust der Kontrolle über Blase und Darm
- Bisse auf Zunge
- Bewusstseinsverlust
Nach einem Anfall erinnerst du dich eventuell nicht mehr daran, dass du einen gehabt hast oder du fühlst sich für ein paar Stunden etwas kränklich.
Zusätzliche Symptome einer Epilepsie
Einige Epilepsie Patienten sind in der Lage, Dinge oder Situationen zu erkennen, die ihre Anfälle auslösen könnten.
Einige der am häufigsten gemeldeten Auslöser sind:
- Schlafmangel
- Krankheit oder Fieber
- Stress
- Helle Lichter, Blinklichter oder Muster beim Sehen
- Übermässiger Konsum von Koffein, Alkohol, Medikamente oder Drogen
- Überspringen von Mahlzeiten, übermäßiges Essen oder einnahme bestimmter Lebensmittel
Das Identifizieren von Triggern ist nicht immer einfach. Ein einziger Vorfall bedeutet nicht immer, dass es ein Auslöser ist. Es ist oft eine Kombination von Faktoren, die einen Anfall auslösen können.
Eine gute Möglichkeit, deine Auslöser zu finden, ist das Buchführen deines Anfallsprotokolls. Nach jedem Anfall ist für dich folgendes zu beachten:
- Tag und Uhrzeit
- Aktivität
- Geschehnisse in deinem Umfeld
- Ungewöhnliches beim Sehen, Gerüche oder Geräusche
- Ungewöhnliche Stressfaktoren
- Welche Nahrung wurde aufgenommen
- Zeitraum zwischen Nahrungsaufnahme und Anfall
- Müdigkeitsgrad, wie gut du in der Nacht zuvor geschlafen hast
Du kannst dein Anfalljournal dazunehmen und vergleichen, ob deine wirken. Achte darauf, wie du dich kurz vor und kurz nach deinem Anfall gefühlt hast, und auf alle Nebenwirkungen.
Nimm immer dein Tagebuch mit, wenn du deinen Arzt aufsuchst. Es kann sehr nützlich sein, um deine Medikamente eventuell anzupassen oder andere Behandlungen zu in Betracht zu ziehen.
Die Rolle von Genetik
Es kann bis zu 500 Gene geben, die mit der Epilepsie in Verbindung gebracht werden. Die Genetik kann dir auch einen natürlichen „Anfallsgrenzwert“ senden. Wenn du einen niedrigen Anfallsgrenzwert erbst, bist du anfälliger für Anfallsauslöser. Ein höherer Grenzwert bedeutet, dass du weniger wahrscheinlich an Anfällen leidst.
Epilepsie kommt vereinzelt in der Familie vor. Dennoch ist das Risiko, die Erkrankung zu erben, relativ gering. Die meisten Eltern mit Epilepsie haben keine Kinder mit Epilepsie.
Im Allgemeinen liegt das Risiko einer Epilepsie im Alter von 20 Jahren bei etwa 1 Prozent oder bei 1 von 100 Menschen. Wenn du ein Elternteil mit Epilepsie aufgrund einer genetischen Ursache hast, steigt dein Risiko auf etwa 2 bis 5 Prozent.
Wenn deine Eltern eine Epilepsie aufgrund einer anderen Ursache haben, wie z.B. Schlaganfall oder Hirnverletzung, hat das keinen Einfluss auf deine Chancen, an Epilepsie zu leiden.
Bestimmte seltene Erkrankungen, wie tuberöse Sklerose und Neurofibromatose, können bei dir Anfälle verursachen. Dies sind Voraussetzungen, die in Familien auftreten können.
Epilepsie hat keinen Einfluss auf deine Fähigkeit, Kinder zu bekommen. Aber einige Epilepsie-Medikamente können dein ungeborenes Baby beeinträchtigen. Hören nicht auf, deine Medikamente einzunehmen, sondern sprich dich mit deinem Arzt ab, bevor du schwanger werden möchtest oder sobald du erfährst, dass du schwanger bist.
Wenn du an Epilepsie leidest und dir Sorgen um deine Familiengründe machst, solltest du eine ärtzliche Beratung in Betracht ziehen.
Mögliche Ursachen von Epilepsie
Bei 6 von 10 Menschen mit Epilepsie kann die Ursache nicht festgestellt werden. Eine Vielzahl von Komponenten können zu Anfällen führen.
Mögliche Ursachen sind unter anderem:
- Traumatische Hirnverletzung
- Narbenbildung im Gehirn nach einer Hirnverletzung (posttraumatische Epilepsie)
- Schwere Krankheit oder sehr hohes Fieber
- Schlaganfall, Hauptursache für Epilepsie bei Menschen über 35 Jahren ist.
- Andere Gefäßerkrankungen
- Sauerstoffmangel im Gehirn
- Hirntumor oder Zyste
- Demenz oder Alzheimer-Krankheit
- Mütterlicher Drogenkonsum, pränatale Verletzung, Hirnfehlbildung oder Sauerstoffmangel bei der Geburt
- Infektionskrankheiten wie AIDS und Meningitis
- Genetische oder Entwicklungsstörungen oder neurologische Erkrankungen
Die Vererbung spielt bei einigen Epilepsiearten eine Rolle. In der Allgemeinbevölkerung besteht eine Chance von 1 Prozent, dass eine Epilepsie vor dem 20. Lebensjahr entsteht. Wenn du einen Elternteil hast, dessen Epilepsie mit der Genetik in Verbindung gebracht wird, erhöht das dein Risiko auf 2 bis zu 5 Prozent.
Die Genetik kann verantwortlich sein, dass einige Menschen durch Umwelteinflüsse Anfälle erleiden.
Epilepsie kann sich in jedem Alter bemerkbar machen. Die Diagnose erfolgt in der Regel im frühen Kindesalter oder wenn ein Alter von 60 Jahren überschritten wurde.
Wann du einen Arzt sehen solltest
Wenn du den Verdacht hast, dass du einen Epilepsieanfall hattest, gehe so schnell wie möglich zu deinem Arzt. Ein Epilepsieanfall kann ein Symptom für ein ernsthaftes medizinisches Problem sein.
Deine medizinische Historie und deine Symptome werden deinem Arzt helfen zu entscheiden, welche Tests für dich richtig sind. Man wird an dir mit Wahrscheinlichkeit eine neurologische Untersuchung durchführen lassen, um deine motorischen Fähigkeiten und Ihre geistige Leistungsfähigkeit zu messen.
Um eine Epilepsie zu diagnostizieren, sollten andere Erkrankungen, die Krampfanfälle verursachen, ausgeschlossen werden. Dein Arzt wird wahrscheinlich ein vollständiges Blutbild und die Bestimmung der Blutgerinnung fordern.
Bluttests geben dir Informationen über:
- Anzeichen von eventuellen Infektionskrankheiten
- Leber- und Nierenfunktion
- Blutzuckerwerte
Das Elektroenzephalogramm (EEG) ist der am häufigsten verwendete Test zur Diagnose von Epilepsie. Zuerst werden die Elektroden mit einer Paste an deiner Kopfhaut befestigt. Es ist ein nichtinvasiver, schmerzfreier Test. Möglicherweise wirst du gebeten, eine bestimmte Aufgabe auszuführen. In einigen Fällen wird der Test während du schläfst durchgeführt. Die Elektroden zeichnen die elektrische Aktivität deines Gehirns auf. Ob du einen Anfall hast oder nicht, Veränderungen in den normalen Hirnstrommustern sind bei Epilepsie häufig.
Bildgebende Verfahren können Tumore und andere Anomalien aufdecken, die deine Anfälle verursachen können. Diese Tests sind:
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomogramm (MRT)
- Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
- Einphotonen-Emissions-Computertomographie
Epilepsie wird in der Regel diagnostiziert, wenn du Anfälle ohne ersichtlichen oder reversiblen Grund hast.
Mögliche Therapien und Behandlungen bei Epilepsie
Die meisten Menschen können Epilepsie behandeln. Deine Behandlung basiert auf der Schwere deiner Symptome, deiner Gesundheit und der Art und Weise, wie gut du auf die Therapie reagierst.
Einige Behandlungsoptionen beinhalten:
- Antiepileptika (Antikonvulsiva): Diese Medikamente können die Anzahl der Anfälle, die du erleidest, reduzieren. Bei einigen Menschen beseitigen sie sogar ihre Anfälle. Um effektiv zu wirken, muss du das Medikament, genau wie vorgeschrieben, einnehmen.
- Vagusnervenstimulator: Dieses Gerät wird operativ unter die Haut auf der Brust gelegt und stimuliert elektrisch den Nerv, der durch deinen Hals läuft. Es würde helfen, Anfälle zu verhindern.
- Ketogene Ernährung: Mehr als die Hälfte der Menschen, die nicht auf Medikamente ansprechen, profitieren von der fettreichen, kohlenhydratarmen Ernährung KETO.
- Gehirnoperation: Der Bereich des Gehirns, der die Anfallsaktivität verursacht, kann entfernt oder verändert werden.
Die Erforschung neuer Behandlungsmethoden ist aktuell im Gange. Eine Behandlung, die in Zukunft zur Verfügung stehen könnte, ist die tiefe Hirnstimulation. Es ist ein Verfahren, bei dem Elektroden in dein Gehirn implantiert werden. Dann wird ein Generator in deine Brust implantiert. Der Generator sendet elektrische Impulse an das Gehirn, um Anfälle zu reduzieren.
Ein anderer Forschungszweig ist ein Gerät, das dem Herzschrittmacher ähnelt. Es würde das Muster der Gehirnaktivität überprüfen und eine elektrische Ladung oder Droge senden, um einen Anfall zu vermeiden.
Auch minimal-invasive Operationen und Radiochirurgie werden zur Zeit erforscht.
Erste Behandlungsmethoden
Die Erstlinienbehandlung bei Epilepsie ist ein Antianfall-Medikament. Diese Medikamente bewirken, die Häufigkeit und Schwere von Anfällen zu reduzieren. Sie sind weder in der Lage einen bereits laufenden Anfall zu stoppen, noch heilen sie deine Epilepsie.
Das Medikament wird vom Magen absorbiert. Dann transportiert es die Wirkstoffe über den Blutkreislauf zum Gehirn. Es wirkt auf Neurotransmitter auf einer Weise, die die elektrische Aktivität reduziert, die zu Anfällen führt.
Antianfall-Medikamente durchlaufen dann den Verdauungstrakt und verlassen den Körper durch den Urin.
Es gibt viele Antianfall-Medikamente auf dem Markt. Dein Arzt kann ein einzelnes Medikament oder eine Kombination von Medikamenten verschreiben, je nachdem, welche Art von Anfällen du hast
Zu den gängigen Medikamenten gegen Epilepsie gehören:
- Levetiracetam (Keppra)
- Lamotrigin (Lamictal)
- Topiramat (Topamax)
- Valproinsäure (Depakote)
- Carbamazepin (Tegretol)
- Ethosuximid (Zarontin)
Diese Medikamente sind in der Regel in Tabletten-, Flüssig- oder Injektionsform erhältlich und werden 1x- bis 2x täglich eingenommen. Du beginnst mit der niedrigstmöglichen Dosis, die dann angepasst werden kann, bis das Medikament zu wirken beginnt. Diese Medikamente müssen konsequent und genau wie vorgeschrieben eingenommen werden.
Mögliche Nebenwirkungen:
- Müdigkeit
- Schwindelgefühl
- Hautausschlag
- Koordinationsprobleme
- Gedächtnisausfall
Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen sind Depressionen und Entzündungen der Leber oder anderer Organe.
Epilepsie ist für jeden anders, die meisten Menschen verbessern sich mit Antianfall-Medikamenten. Einige Kinder mit Epilepsie erleiden so gut wie keine Anfälle mehr und können die Einnahme von Medikamenten einstellen.
Operativer Eingriff im Gehirn
Wenn Medikamente die Anzahl der Anfälle nicht reduzieren können, ist eine weitere Möglichkeit die Operation.
Die häufigste Operation ist eine Resektion. Dabei wird der Teil deines Gehirns entfernt, wo deine Anfälle ihren Ursprung haben.. Meistens wird dein Schläfenlappen in einem Verfahren entfernt, das als temporäre Lobektomie bezeichnet wird. In einigen Fällen kann dies deine Anfallsaktivität stoppen.
In einigen Fällen wirst du während der Operation wach gehalten. So können Ärzte mit dir kommunizieren und vermeiden, einen Teil des Gehirns zu entfernen, der wichtige Funktionen wie Sehen, Hören, Sprechen oder Bewegung steuert.
Wenn der Bereich des Gehirns zu groß oder zu wichtig ist, um ihn zu entfernen, gibt es ein anderes Verfahren, das als multiple subpiale Transektion oder Trennung bezeichnet wird. Der Chirurg macht Schnitte im Gehirn, um den Nervenweg zu unterbrechen. Das hält Anfälle davon ab, sich auf andere Bereiche des Gehirns auszubreiten.
Nach der Operation sind einige Menschen in der Lage, die Einnahme von Antianfall-Medikamenten zu reduzieren oder sogar einzustellen.
Jede Operation birgt Risiken, einschließlich einer schlechten Reaktion auf Anästhesie, Blutungen und Infektionen. Eine Gehirnoperation kann manchmal zu kognitiven Veränderungen führen. Bespreche mit deinem Chirurgen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren und hole dir eine zweite Meinung ein, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst.
KETO Diät als Behandlung
Die ketogene Ernährung wird oft für Kinder mit Epilepsie empfohlen. Diese Diät ist kohlenhydratarm und fettreich. Die Ernährung zwingt den Körper, Fett zur Energiegewinnung anstelle von Glukose zu verwenden, ein Prozess, der Ketose genannt wird.
Die Ernährung erfordert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen. Deshalb ist es am besten, mit einem Ernährungsberater oder Diätassistenten zusammenzuarbeiten. Kinder, die Keto Diät einhalten, müssen von einem Arzt sorgfältig überwacht werden.
Die ketogene Ernährung kommt nicht jedem zugute. Aber bei richtigem Einsatz ist es oft gelungen, die Häufigkeit von Anfällen bei Patienten zu reduzieren. Es funktioniert bei einigen Arten von Epilepsie besser als bei anderen.
Für Jugendliche und Erwachsene mit Epilepsie kann eine modifizierte Atkins-Diät empfohlen werden. Diese Diät ist auch reich an Fett und beinhaltet eine kontrollierte Kohlenhydrataufnahme.
Etwa die Hälfte der Erwachsenen, die die modifizierte Atkins-Diät ausprobieren, haben weniger Anfälle. Die positiven Ergebnisse können bereits nach wenigen Monaten bemerkt werden.
Da diese Diäten in der Regel ballaststoffarm und fettreich sind, zählt Verstopfung als eine der Nebenwirkungen.
Spreche dich mit mit deinem Arzt ab, bevor du eine neue Diät anfängst und stelle sicher, dass wichtige Nährstoffe dabei erhalten werden. Auf jeden Fall kann der Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel dazu beitragen, deine Gesundheit zu optimieren.
Verhalten von Kindern bei Epilepsie
Kinder mit Epilepsie haben in der Regel mehr Lern- und Verhaltensprobleme als solche, die dies nicht tun. Manchmal existiert es eine Verbindung. Diese Probleme werden nicht immer durch Epilepsie verursacht.
Etwa 15 bis 35 Prozent der Kinder mit geistiger Behinderung leiden ebenfalls an Epilepsie. Oftmals der gleichen Ursache wegen.
Einige Menschen weisen eine Verhaltensänderung in den Minuten oder Stunden vor einem Anfall auf. Dies könnte mit einer abnormalen Gehirnaktivität zusammenhängen, die einem Anfall vorausgeht wie:
- Unachtsamkeit
- Reizbarkeit
- Überaktivität
- Aggressivität
Kinder mit Epilepsie können in ihrem jungen Leben Unsicherheiten haben. Die Aussicht auf einen plötzlichen Anfall vor Freunden und Klassenkameraden kann stressig sein. Diese Gefühlsanfälle können ein Kind dazu bringen sich aus sozialen Situationen zurückzuziehen.
Die meisten Kinder lernen mit der Zeit, sich anzupassen. Für andere kann die soziale Dysfunktion bis ins Erwachsenenalter reichen. Zwischen 30 und 70 Prozent der Menschen mit Epilepsie leiden an Depressionen, Angstzustände oder beides.
Antianfall-Medikamente können einen Einfluss auf das Verhalten deines Kindes haben. Ein Wechsel oder eine Anpassung der Medikamente kann helfen.
Verhaltensprobleme sollten bei Arztbesuchen angesprochen werden. Die Behandlung hängt immer von der Art des Problems ab.
Eine Einzeltherapie, Familientherapie oder die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe kann dir gut helfen.
Risiken bei Epilepsie
Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, die viele Teile deines Alltags beeinträchtigen kann.
Gesetze variieren von Land zu Land, denn, wenn Ihre Anfälle nicht gärstlich beaufsichtigt werden, darfst du möglicherweise nicht Autofahren.
Da man nie vorher weiß, wann ein Anfall eintreten wird, können viele alltägliche Aktivitäten wie das Überqueren einer belebten Straße gefährlich werden. Diese Probleme können zu einem Verlust deiner Unabhängigkeit führen.
Mögliche Komplikationen:
- Risiko bleibender Schäden oder Tod durch schwere Anfälle, die länger als fünf Minuten andauern (Status epilepticus)
- Risiko wiederkehrender Anfälle, ohne zwischenzeitlich das Bewusstsein wieder zu erlangen (Status epilepticus)
- Plötzlicher unerklärlicher Tod bei Epilepsie. Bei etwa 1% der Menschen mit Epilepsie sind hierbei betroffen
Zusätzlich zu den regelmäßigen Arztbesuchen und der Einhaltung deines Behandlungsplans findest du einige Empfehlungen, darüber was tun kannst, um mit Epilepsie ein relativ normales Leben zu leben:
- Führen ein Anfalltagebuch, um mögliche Auslöser zu identifizieren, damit du sie vermeiden kannst
- Trage ein medizinisches Alarmarmband, damit die Menschen wissen, was zu tun ist, wenn du einen Anfall hast und nicht in der Lage bist zu sprechen
- Informiere deine nahe stehenden Menschen über Anfälle und was im Notfall zu tun wäre
- Suche dir professionelle Hilfe bei Symptomen von Depressionen oder Angstzuständen
- Schließe dich einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit Anfallsleiden an
- Achte auf deine Gesundheit, indem du dich ausgewogen ernährst und dich regelmäßig bewegst
Ein Leben mit Epilepsie
Es gibt keine nachgewiesene Heilung für Epilepsie, aber eine frühzeitige Behandlung kann einen großen Unterschied machen.
Unkontrollierte oder verlängerte Anfälle können zu bleibenden Hirnschäden führen. Epilepsie erhöht das Risiko eines plötzlichen, unerklärlichen Todes.
Die Epilepsie kann erfolgreich gehandhabt werden. Anfälle können in der Regel mit Medikamenten erfolgreich kontrolliert werden.
Zwei Arten von Gehirnoperationen können Anfälle vermindern oder beseitigen. Eine Art, die Resektion genannt wird, besteht darin, den Teil des Gehirns zu entfernen, aus dem die Anfälle stammen.
Wenn der für Anfälle verantwortliche Bereich des Gehirns zu aktiv oder zu groß ist, um ihn zu entfernen, kann der Chirurg eine Trennung durchführen. Dabei wird der Nervenweg durch Schnitte im Gehirn unterbrochen. Dies verhindert, dass sich die Anfälle auf andere Teile des Gehirns übergreifen.
Neuere Untersuchungen ergaben, dass 81% der Menschen mit schwerer Epilepsie sechs Monate nach der Operation entweder vollständig oder fast krampflos waren. Nach 10 Jahren waren 72 Prozent noch völlig oder nahezu frei von Anfällen.
Dutzende Wege der Forschung über Ursachen, Behandlung und möglichen Heilmitteln für Epilepsie sind aktuell im Gange.
Zum heutigen Zeitpunkt ist keine Heilung bekannt, die dir eine richtige Behandlung zu einer Verbesserung deines Zustandes und deiner Lebensqualität führt.
Zusammengefasst
Weltweit leiden 65 Millionen Menschen an Epilepsie. Dazu gehören etwa 3 Millionen Menschen in den USA. Jährlich werden ca. 150.000 neue Epilepsie Patienten registriert.
Bis zu 500 Gene können werden in irgendeiner Weise mit Epilepsie in Verbindung gebracht. Für viele Menschen liegt das Risiko, vor dem 20. Lebensjahr an Epilepsie zu leiden, bei etwa 1 Prozent. Ein Elternteil mit genetisch verbundener Epilepsie zu haben, erhöht dieses Risiko auf 2-5 %.
Bei Menschen über 35 Jahren ist der Schlaganfall eine der Hauptursachen für Epilepsie. Bei 6 von 10 Personen kann die Ursache eines Anfalls nicht festgestellt werden.
Zwischen 15-30 % der Kinder mit geistigen Behinderungen leiden an Epilepsie. Zwischen 30-70 % der Menschen mit Epilepsie leiden an Depressionen, Angstzustände oder beides.
Plötzlicher unerklärlicher Tod betrifft etwa 1% der Menschen mit Epilepsie.
Zwischen 60% und 70% der Menschen mit Epilepsie sprechen zufriedenstellend auf das erste Antianfall-Medikament an, das sie einnehmen.
Etwa 50 % können nach zwei bis fünf Jahren ohne Anfälle die Einnahme von Medikamenten komplett einstellen.
Ein Drittel der Menschen mit Epilepsie hat unkontrollierbare Anfälle, da sie keine richtige Behandlung bekommen. Mehr als die Hälfte der Menschen mit Epilepsie, die nicht auf Medikamente ansprechen, verbessern sich mit einer KETO Diät. Die Hälfte der Erwachsenen, die eine modifizierte Atkins-Diät probieren, hat weniger Anfälle.