Harnwegsinfektion ohne Antibiotika – 7 tolle Hausmittel!

Was ist eine Harnwegsinfektion?

Eine Harnwegsinfektion wird durch bakterielle Infektionen verursacht, so dass Ärzte sie in der Regel mit Antibiotika behandeln. Ist es möglich, deine Harnwegsinfektion ohne Antibiotika zu behandeln und einfach Hausmittel anzuwenden?

Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen. Sie sind besonders häufig bei Frauen anzutreffen, von denen etwa 50 % im Laufe ihres Lebens eine haben werden. Sie neigen immer wieder dazu, wieder aufzutreten.

Zunehmend wollen die Menschen wissen, ob nicht antibiotische Behandlungen Harnwegsinfektionen auflösen können. Es gibt einige Möglichkeiten deine Harnwegsinfektion auch ohne Antibiotika zu behandeln, aber durch Hausmittel.

Harnwegsinfektion ohne Antibiotika behandeln

Antibiotika sind eine wirksame Behandlung deiner Harnwegsinfektion. Oftmals kann dein Körper  kleinere, unkomplizierte Harnwegsinfektionen ohne Hilfe von Antibiotika allein lösen.

Nach einigen Schätzungen sind 25-42 % der unkomplizierten Harnwegsinfektionen von klären sich von selbst. In diesen Fällen kannst du bei einer Harnwegsinfektion eine Reihe von Hausmitteln ausprobieren, um deine Genesung zu beschleunigen.

Komplizierte Harnwegsinfektionen erfordern eine medizinische Behandlung. Diese beinhalten einen oder mehrere der folgenden Faktoren:

• Veränderungen in deinen Harnwegen oder Organen, wie z.B. eine geschwollene Prostata oder ein verminderter Harnfluss
• Bakterienarten, die gegen Antibiotika resistent sind
• Bedingungen, die dein Immunsystem beeinflussen wie HIV, Herzerkrankungen oder Lupus.

Antibiotika Vorteile bei deiner Harnwegsinfektion

Antibiotika sind die Standardbehandlung bei deiner Harnwegsinfektion, da sie deine Bakterien abtöten, die deine Infektionen verursachen. Die meisten Harnwegsinfektionen entstehen, wenn Bakterien von außerhalb deines Körpers in deine Harnwege gelangen. Zu den Arten der Bakterien, die am ehesten dafür verantwortlich sind, gehören:

1. Escherichia coli Arten, die bis zu 90 % aller Blasenentzündungen verursachen
2. Staphylococcus epidermidis und Staphylococcus aureus aureus
3. Klebsiella pneumoniae

Antibiotika Risiken bei deiner Harnwegsinfektion

Obwohl Antibiotika Harnwegsinfektionen in der Regel schnell und effektiv behandeln können, könntest du gegen sie allergisch sein, und ihre Anwendung kann bestimmte Risiken mit sich bringen.

So entwickeln schätzungsweise 22% der Frauen, die wegen unkomplizierter Harnwegsinfektionen behandelt werden, eine vaginale Candida Infektion, die eine Art Pilzbefall ist.

Andere Nebenwirkungen von Antibiotika:

• Übelkeit und Erbrechen
• Durchfallerkrankung
• Ausschlag
• Kopfschmerzen
• Abnormale Leberfunktion Tests

Zu den schwerwiegenderen Risiken des Einsatzes von Antibiotika gehören:

Bildung von stärkeren Bakterienstämmen (Resistenz)

Im Laufe der Zeit sind einige Bakterienarten gegen herkömmliche Antibiotika resistent geworden. Es gibt mehrere Arten von E. coli die eine zunehmende Arzneimittelresistenz aufweisen, und diese sind die Hauptursache für Harnwegsinfektionen.

Jedes Mal, wenn du ein Antibiotikum einnimmst, besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Bakterien eine Resistenz gegen dieses entwickeln. Dies ist umso wahrscheinlicher, wenn du nicht den Anweisungen deines Arztes folgst, um die vollständig angeordnete Behandlung abzuschließen.

Infolgedessen versuchen Ärzte, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren. Vor allem, wenn andere Behandlungen wirksam sein könnten oder wenn Krankheiten sich von selbst lösen können.

Es ist wichtig, die Einnahme von Antibiotika bis zum vom Arzt angegebenen Enddatum einzuhalten. Du solltest niemals Antibiotika mit Anderen teilen.

Antibiotika schädigen gute Bakterien

Dein Körper enthält eine Gemeinschaft von Bakterien, Viren und Pilzen, die harmonisch leben und bei deinen Körperfunktionen helfen. Antibiotika können einige dieser Bakterien zerstören, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass andere Infektionen auftreten.

6 wirksame Harnwegsinfektion Hausmittel

Da die wissenschaftliche Forschung einige natürliche Hausmittel unterstützt, sind andere seit Jahrtausenden Teil der traditionellen medizinischen Systeme.

Um deine Harnwegsinfektion ohne Antibiotika zu behandeln, kannst du folgenden Hausmittel ausprobieren:

1. Trink regelmässig Wasser

Das Trinken von ausreichend Wasser ist eine der einfachsten Möglichkeiten, um deine Harnwegsinfektion zu verhindern und zu behandeln.

Wasser hilft deinen Harnwegsorganen, Abfälle effizient aus deinem Körper zu entfernen und gleichzeitig lebenswichtige Nährstoffe und Elektrolyte zu erhalten.

Hydriert zu bleiben, verdünnt auch dein Urin und beschleunigt seine Reise durch das System, was es für Bakterien schwieriger macht, deine Zellen zu erreichen, deine Harnorgane auskleiden und eine Infektion zu verursachen.

Es gibt keine geregelte Empfehlung, wie viel du täglich trinken solltest, da der Wasserbedarf jedes Einzelnen unterschiedlich ist. Im Durchschnitt solltest du jedoch jeden Tag mindestens 1,5 – 2 Liter Wasser trinken.

2. Bei Drang deine Blase entleeren

Häufiges Wasserlassen übt Druck auf die Bakterien in deinen Harnwegen aus, was helfen kann, sie zu beseitigen.

Es reduziert auch die Zeit, in der Bakterien im Urin Zellen in deinen Harnwegen ausgesetzt sind. Reduziert unter Anderem das Risiko, dass sie sich ansiedeln und eine Infektion bilden.

Entleere deine Blase immer so schnell wie möglich, wenn Drang auftritt, um Harnwegsinfektionen zu verhindern und zu behandeln.

3. Preiselbeersaft trinken

Preiselbeersaft ist eine der etabliertesten natürlichen Behandlungen bei Harnwegsinfektionen. Traditionell wird es auch eingesetzt, um allgemeine Infektionen zu beseitigen und deine Wundheilung zu beschleunigen.

Studien über die Wirksamkeit von Preiselbeersaft bei einer Harnwegsinfektion haben gemischte Ergebnisse erbracht. Laut einer Überprüfung enthält Preiselbeersaft Verbindungen, die verhindern können, dass E. coli Zellen an Zellen deiner Harnwege haften.

Preiselbeersaft enthält auch Antioxidantien, einschl. Polyphenole, die antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften haben.

Es gibt keine geregelte Richtlinie darüber, wie viel Preiselbeersaft du zur Behandlung deiner Harnwegsinfektion trinken solltest. Aber eine gängige Empfehlung ist, täglich rund 400 ml von mindestens 25 % Preiselbeersaft zu trinken, um eine Harnwegsinfektion zu verhindern oder zu behandeln.

4. Probiotika

Wohltuende Bakterien, sogenannte Probiotika, können dir helfen, deine Harnwege gesund und frei von schädlichen Bakterien zu halten.

Insbesondere eine Gruppe von Probiotika, die Laktobazillen genannt werden, kann bei deiner Behandlung und Prävention von Harnwegsinfektionen helfen. Probiotika unterstützen dich bei:

• Verhinderung der Haftung schädlicher Bakterien an deinen Zellen der Harnwege
• Erzeugung von Wasserstoffperoxid in deinem Urin, das ein starkes antibakterielles Mittel ist
• Senkung deines Urin pH Wertes, wodurch die Bedingungen für Bakterien ungünstiger werden

Wenn du Laktobacillus Ergänzungen einnimmst, obwohl du Antibiotika für Harnwegsinfektionen einnimmst, könntest du weniger Antibiotika Resistenzen entwickeln als Menschen, die sie nicht einnehmen.

Probiotika kommen in einer Vielzahl von fermentierten und Milchprodukten vor:

• Joghurt
• Kefir
• Einige Käsesorten
• Sauerkraut

5. Vitamin C

Vitamin C ist ein Antioxidans, das dir hilft, die Funktion deines Immunsystems zu verbessern.

Vitamin C reagiert auch mit Nitraten im Urin und bildet Stickoxide, die deine Bakterien abtöten können. Es kann den pH-Wert deines Urins senken, was die Wahrscheinlichkeit des Überlebens deiner Bakterien verringert.

Wie beim Preiselbeersaft verwenden Menschen seit Jahrtausenden Vitamin C in verschiedenen Formen zur Behandlung einer Harnwegsinfektion. Aber es fehlt an qualitativ hochwertiger Forschung, um zu bestätigen, ob eine Erhöhung der Vitamin C Aufnahme deine Harnwegsinfektion verhindern, behandeln kann oder nicht.

Nach begrenzten Forschungen kann die Einnahme anderer Nahrungsergänzungsmittel neben Vitamin C deinen Nutzen maximieren.

In einer Studie aus dem Jahr 2016 nahmen 38 Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen 20 Tage lang 3 x täglich Vitamin C, Probiotika und Preiselbeeren ein und und hörten dann 10 Tage lang damit auf. Sie wiederholten diesen Zyklus über einen Zeitraum von 3 Monaten. Forscher kamen zu dem Schluss, dass dies ein sicherer und wirksamer Behandlungsansatz bei einer Harnwegsinfektion als Hausmittel sein könnte.

Gesundheitsämter empfehlen, dass Frauen ab 19 Jahren mindestens 75 mg Vitamin C pro Tag erhalten sollten, während Männer etwa 90 mg pro Tag benötigen. Erwachsene, die rauchen, sollten täglich zusätzlich 35 mg des Vitamins einnehmen.

6. Intimpflege, von vorne nach hinten abwischen

Viele Harnwegsinfektionen entstehen, wenn Bakterien aus deinem Rektum oder Kot Zugang zu deiner Harnröhre erhalten, dem kleinen Kanal, der Urin aus deinem Körper fließen lässt.

Sobald sich Bakterien in deiner Harnröhre befinden, können sie in andere Harnwege gelangen, wo sie zu Infektionen führen können.

Säubere dich nach dem urinieren so, dass Bakterien nicht mit deinen Genitalien in Berührung kommen.

7. Gute sexuelle Hygiene einhalten

Beim Geschlechtsverkehr werden Bakterien und andere Mikroben von außerhalb deines Körpers in deine Harnwege eingebracht. Eine gute Sexualhygiene kann dir dazu beitragen, die Anzahl der Bakterien zu reduzieren, die du beim Geschlechtsverkehr und anderen sexuellen Handlungen übertragen bekommen könntest.

Beispiele für eine gute Sexualhygiene sind:

• Uriniere vor und unmittelbar nach dem Sex
• Verwende z.B. Kondome
• Wasche deine Genitalien, insbesondere deine Vorhaut, vor und nach dem Sex und/oder Geschlechtsverkehr
• Reinigung deiner Genitalien oder Kondomwechsel beim Übergang von Anal- zu Vaginal Sex
• Stelle sicher, dass deine Sexualpartner über aktuelle oder frühere Harnwegsinfektionen informiert ist

Derzeit versuchen Forscher, Impfstoffe zu entwickeln, die verhindern würden, dass die meisten Arten von Bakterien sich richtig an Körperzellen anlagern können.

Forscher arbeiten auch an der Entwicklung anderer Impfstoffe gegen Harnwegsinfektionen, die verhindern, dass Bakterien wachsen und Infektionen verursachen könnten.

Wann du einen Arzt sehen solltest

Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Harnwegsinfektion hast, solltest du mit deinem Arzt sprechen, um Ratschläge zu bekommen, wie deine Infektion am besten zu behandeln ist.

Antibiotika sind nicht immer notwendig, um Harnwegsinfektionen zu behandeln, denn auch HAusmittel könnten das Gleiche leisten. Aber es ist immer noch wichtig, dass du deinen Arzt aufzusuchst, wenn es um eine Infektion oder einen Verdacht geht. Dies reduziert dein Risiko einer schwerwiegenderen und schwieriger zu behandelnden Infektion.

Zu den Anzeichen und Symptomen einer Harnwegsinfektion gehört:

• Erhöhte Häufigkeit und Dringlichkeit des Wasserlassens
• Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
• Geringfügiges Fieber (unter 38,3°C)
• Druck oder Krämpfe im Bereich deines Unterleibs und Leistengegend
• Änderung des Geruchs oder der Farbe deines Urins
• Trüber oder blutiger Urin

Zusammengefasst

Viele von uns entwickeln irgendwann im Leben eine Harnwegsinfektion, insbesondere Frauen.

Die meisten Harnwegsinfektionen gehen von allein wieder weg. Forscher suchen zunehmend nach Wegen, HWIs ohne den Einsatz von Antibiotika zu behandeln und zu verhindern, indem sie Hausmittel berücksichtigen.

Mehrere seit langem bestehende Harnwegsinfektion Hausmittel können dir dazu beitragen, sie zu verhindern und zu behandeln.

Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Harnwegsinfekton haben könntest, solltest du deinen Arzt sehen, bevor du versuchst, deine Infektion auf eigene Faust oder nur durch Hausmittel zu behandeln.